Hellmut Kalbitzer

deutscher Politiker und Kaufmann; SPD

* 17. November 1913 Hamburg

† 4. Februar 2006 Hamburg

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 42/1988

vom 10. Oktober 1988

Wirken

Hellmut Kalbitzer wurde am 17. Nov. 1913 als Sohn eines Zigarrenfabrikanten in Hamburg geboren. Seine Großeltern waren engagierte Sozialdemokraten. Er besuchte ein Gymnasium bis zum Abitur, durchlief eine kaufmännische Lehre und war danach als Kaufmann tätig. Schon als Schüler war er Mitglied im Internationalen Sozialistischen Kampfbund (ISK) geworden, für den er nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in der Illegalität weiter tätig war. 1936 wurde er wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" verhaftet und verbrachte zwei Jahre in sog. Schutzhaft im Gefängnis. Auch danach wirkte er weiterhin für den ISK und bahnte u.a. während des Krieges Verbindungen zu den Londoner Emigranten an.

Nach Kriegsende hatte K. wesentlichen Anteil am Aufbau der Gewerkschaften und der SPD in Hamburg. 1948 und 1949 war er Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft, von 1949-64 gehörte er dem Deutschen Bundestag in Bonn an. Im Bundestag war der oft unbequeme K. Sprecher der SPD-Fraktion für Fragen des Außenhandels und der Entwicklungspolitik. Von 1960-62 war er außerdem Vizepräsident des Europaparlaments.

Von 1970-74 war K. Berater eines afrikanischen Verlages in Nairobi. Von 1978-82 gehörte er noch einmal ...